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Interviews mit Gründern und VCs | Gründen.ch | April 28, 2024

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Matthias Meier | Aiducation International

Jeannine Beck | On 08, Jul 2014

Wer bist du und was machst du?

Als CEO der For-Impact Organisation Aiducation International Schweiz ermögliche ich zusammen mit einem globalen Team von rund 50 ehrenamtlichen Young Professionals, Doktoranden und Studenten intelligenten aber bedürftigen jungen Menschen in Entwicklungsländern wie Kenia und den Philippinen den Zugang zu Schulbildung und damit den Zugang zum eigenen Potenzial. Als Absolvent einer Schweizer Universität mit einem Master in Accounting & Finance standen mir persönlich immer alle Möglichkeiten offen meine beruflichen Visionen zu verfolgen und meine Träume zu leben – für mich der höchste Grad an persönlicher Freiheit überhaupt – genau das möchte ich auch Menschen ermöglichen, die nicht, wie ich, dieselben idealen Startvoraussetzungen haben. Zum heutigen Zeitpunkt konnten wir mit unserem Ansatz von Bildung als Hilfe zur Selbsthilfe bereits über 700 Menschenleben um 180 Grad wenden.


Wie bist du auf die Idee gekommen?

Die Vision stammt aus Kenia und zwar von Jeremy, Mitgründer und CEO des kenianischen Chapters, der sich vor einigen Jahren die Frage stellte, was in seinem Leben ausschlaggebend war für seine persönliche Entwicklung. Als Arzt in einem Spital in Malindi gehört er unterdessen zur kenianischen Mittelschicht. Er selbst stammt aus sehr bedürftigen Verhältnissen und einer Familie mit über 10 Geschwistern. Vor rund 20 Jahren hat er von einem Service Club ein Stipendium erhalten und konnte so seinen Traum, Arzt zu werden und sich für die Gesundheit anderer Menschen einzusetzen, realisieren. Genau das machen wir seit 2007 für junge Talente möglich, indem wir ihnen den Zugang zu Leistungsstipendien ermöglichen. MatthiasMeier


Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?

Für Aiducation ist Bildung der wichtigste Hebel für die persönliche Entwicklung eines Menschen. Menschen wiederum sind der wichtigste Hebel für die soziale, wirtschaftliche und politische Entwicklung eines Landes. Trotz Begabung, Motivation und vielversprechenden Lebensvisionen, bleibt vielen jungen Menschen in Entwicklungsländern der Zugang zu Bildung aus finanziellen Gründen versperrt. Ihre Chance, ihr Land positiv zu verändern, wird dadurch minimiert. Gemeinsam mit unseren Stiftern (die wir “AiduMaker” nennen) möchten wir dieses Potenzial nutzen, indem wir begabten aber bedürftigen jungen Menschen mit Leistungsstipendien den Besuch des Gymnasiums ermöglichen.


Was ist die grösste Herausforderung?

Als For-Impact-Organisation fokussiert sich Aiducation darauf, nicht etwa den Gewinn sondern die erzielte Wirkung zu maximieren. Nichtsdestotrotz stehen wir vor denselben Herausforderungen wie jedes Startup. So beschäftigen wir uns nach der eigentlichen Startup-Phase im Moment insbesondere damit, wie wir unser Business Modell weiter skalieren können, um die Organisation nachhaltig weiterzuentwickeln und gleichzeitig unsere Vision konsequent zu verfolgen. Die grösste Herausforderung für mich als CEO besteht darin, die Vielzahl an ehrenamtlichen Mitarbeiten aufgrund Ihrer Kompetenzen und Wünsche optimal einzusetzen und sie langfristig zu motivieren sich für Aiducation zu engagieren – keine einfache Aufgabe, wenn man bedenkt, dass wir es mit hochqualifizierten jungen Menschen zu tun haben, die in ihrer Freizeit mindestens fünf bis zehn Stunden pro Woche für Aiducation investieren.


Was hättest du gerne gewusst bevor du dein Startup gegründet hast?

Unternehmertum ist nicht etwa ein Zustand, sondern ein laufender Prozess von vielseitigen Fragestellungen mit unterschiedlichen Wegen zum Ziel. Ganz wichtig scheint mir in einem solch dynamischen Umfeld ein stabiles Kernteam, welches die verschiedenen Optionen rasch zu evaluieren vermag, mittels kurzen Wegen Entscheidungen trifft und schnell von der Konzept- in die Umsetzungsphase kommt. Als ehemaliger Unternehmensberater in Grosskonzernen mit teilweise langwierigen und oft auch politischen Entscheidungsprozessen stehe ich bei Aiducation vor ganz neuen Herausforderungen und lerne jeden Tag dazu.


Weitere Informationen: www.aiducation.org


Wir danken Matthias Meier von Aiducation International für das Interview und wünschen viel Erfolg.

Matthias Meier | Aiducation International by