Wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Albert Gebhardt, 30, und ich bin Gründer des integrationsfördernden Projektes Gartengold. Seit dem Ende meines Studiums und meiner Promotion an der Universität St. Gallen bin ich ein Social Entrepreneur. Mit Gartengold sind wir auf der Suche nach ungenutzten Obstbeständen, vornehmlich Äpfel, in der Ostschweiz, um daraus einen direkt gepressten, naturtrüben Apfelsaft herzustellen. Aber nicht irgendeinen Apfelsaft, sondern einen Saft mit einer besonderen Geschichte. Um den maximalen Nutzen aus diesen brachliegenden Ressourcen zu generieren, arbeiten wir bei der Ernte, im Lager oder auch beim Transport mit Menschen mit Handicap zusammen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Die Idee so genial wie einfach, die Umsetzung dennoch herausfordernd und komplex. Manchmal kann Joggen sehr inspirierend sein und so ist uns im Herbst 2012 auf unserer gewöhnlichen Joggingstrecke nach dem ersten Schneefall die Vielzahl an ungepflückten Apfelbäumen in den St. Gallen Gärten aufgefallen. Dies war das Fundament für unsere Gründerstory.

Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?

Wir setzen auf Regionalität, Nachhaltigkeit und die soziale Verantwortung. Einen frischen und naturtrüben Apfelsaft mit einer faszinierenden Story hebt uns von den gewöhnlichen „namenlosen“ Säften ab. Wir schaffen nicht nur Jobs für benachteiligte Menschen, sondern binden die Menschen in der Region in die Wertschöpfung mit ein. Ohne unsere Apfelbaum-Paten könnte Gartengold nicht funktionieren. Diese Bindung schafft Transparenz und Vertrauen.

Was ist die grösste Herausforderung?

Herausforderungen gehören zum Alltag eines Social Entrepreneurs. Dennoch gibt es ein paar K.O.-Kriterien, die wir beachten müssen. So benötigen wir zum einen genügend Baumpaten, sodass wir das von uns festgelegte Erntevolumen ernten und abfüllen können, und zum anderen braucht es Kunden, die bereit sind einen Aufpreis für unseren Gartengold-Saft zu bezahlen. Nur wer die Story kennt, kennt unser Produkt, eben „En guete Saft für e gueti Sach“.

Was ist der ultimative Tipp für Gründer?

Traut Euch! Nur wer anpackt kann auch Wert schöpfen.

Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert Ihr euch?

Mit Erspartem und mit Stiftungsgeldern konnten wir Gartengold aufbauen. Durch den Verkauf unseres Gartengold-Saftes können wir schon bald finanziell eigenständig arbeiten.

Weitere Informationen: www.gartengold.ch

Wir danken Albert Gebhardt herzlich für das Interview und wünschen viel Erfolg mit Gartengold!