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Interviews mit Gründern und VCs | Gründen.ch | April 26, 2024

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Danielle Bürgin | Viva con Agua Schweiz

m.walser | On 19, Nov 2013

Wer bin ich und was mache ich?

Ich bin von Beruf Radiomoderatorin und Musikredaktorin. Neben meiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei Viva con Agua arbeite ich bei Radio Basilisk in Basel als Musikchefin und Moderatorin. Durch Zufall bin ich auf Viva con Agua gestossen. Das war 2008 in Basel. Als ein paar Aktivisten aus Hamburg auf dem sogenannten WASSER!MARSCH über 1‘000 Kilometer zu Fuss für sauberes Trinkwasser gegangen sind. Die Gruppe war damals von Hamburg nach Basel gelaufen. Ich mag solche verrückten Aktionen. Und sofort war ich begeistert von dieser Idee, mit innovativen Aktionen (in den Bereichen Musik, Sport, Kunst) auf das Thema „Wasser für Alle“ aufmerksam zu machen und Spenden für Wasserprojekte zu sammeln.

Für mich war Viva con Agua von Beginn an eine Herzensgeschichte. Denn meine Mutter kommt aus Madagaskar. Trinkwassermangel kenne ich also von meiner eigenen zweiten Heimat sehr gut. Und mit Viva con Agua habe ich nun die Gelegenheit etwas für eine Welt ohne Durst zu tun. Ausserdem kann ich meinen Beruf (also die Kontakte aus der Musikszene) sehr gut mit meiner Tätigkeit mit Viva con Agua verbinden.

Als Präsidentin vom Verein Viva con Agua Schweiz stehe ich mittlerweile nicht mehr ganz vorne an der Front. Ich bin eher im Hintergrund tätig, und bin zum Beispiel für die Künstlerbetreuung oder für die Kommunikation gegen aussen zuständig.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Danielle_01[1]

Die Idee Viva con Agua zu gründen kommt aus Hamburg, St. Pauli. Benjamin Adrion, der Initiator von Viva con Agua war damals Profi-Fussballer beim FC St. Pauli. Als er in einem Trainingslager auf Cuba die Trinkwasserknappheit bei Kindern beobachtet hat, ging ihm dieses Thema nicht mehr aus dem Kopf. Was als kleine Aktion für eine Schule in Cuba begann, ist heute mittlerweile in ganz Deutschland, der Schweiz und in Österreich verbreitet. Der Wunsch war es von Beginn an, etwas auf dieser Welt positiv zu verändern. Wie ich bereits erwähnt habe, war der WASSER!MARSCH von grosser Bedeutung. Zu diesem Zeitpunkt, also 2008, lebte in der Viva con Agua-WG in Hamburg auch ein Schweizer. Gregor Anderhub war sozusagen der erste Schweizer Viva con Agua Aktivist. Heute ist er Geschäftsführer von Viva con Agua Schweiz und mein direkter Ansprechpartner, wenn es um Aktionen geht.

Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?

Der USP von Viva con Agua ist die Philosophie der Organisation. Es gibt viele junge Menschen, die etwas bewegen möchten, die sich aber von traditionellen Hilfswerken nicht angesprochen oder durch die Vermittlung negativer Perspektiven nicht abgeholt fühlen. Viva con Agua zeigt hier eine Alternative auf: wir versuchen die Welt positiv zu verändern und vermitteln ein positives Lebensgefühl verbunden mit dem Engagement. Wir verstehen uns genau aus diesem Grund als “All Profit” Organisation: soziales Engagement soll Freude machen, kreativ sein und allen Interessierten Menschen die Möglichkeit bieten, die Plattform Viva con Agua selbst mitzugestalten mit eigenen Ideen und ihrem eigenem Umfeld. Einzigartig ist sicherlich auch, dass Viva con Agua mit innovativen Fundraising-Aktivitäten Teil der Kunst-, Musik- und Festivalszene ist. Zudem ist es die Einfachheit, welche VcA vermitteln: jeder und jede kann ganz leicht mit dabei sein, um sich der gemeinsamen Vision “Alle für Wasser – Wasser für Alle” anzuschliessen.

Was ist die grösste Herausforderung?

Die grösste Herausforderung ist die stete Veränderung der Organisation. Viva con Agua ist ein dynamisches Netzwerk, dass sich stets ein Stück neu erfindet und sich stetig weiterentwickelt. Dies bringt die Organisation immer wieder vor neue Herausforderungen, aber auch an neue Ufer. Man kreiert immer wieder neue eigene Felder. Sei es im Bereich der Organisationsentwicklung, im Fundraising oder im Community-Aufbau.

Was ist der ultimative Tipp für Gründer?

Machen! Rückschläge oder Fehler als Chance sehen und jeden Tag Freude daran haben, was man erleben und kreieren darf.

Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert ihr euch?

Viva con Agua lebt vor allem von einem sehr grossen Netzwerk an Ehrenamtlichen. Die bezahlten Stellen finanziert VcA durch externe Unterstützter, welche die Strukturentwicklung ermöglichen und von einem Teil der Spenden, welcher eben für die Vereinsarbeit wie Aktionen, Bildungsaktivitäten und Netzwerkentwicklung verwendet wird.

Weitere Informationen: www.vivaconagua.ch

Danielle Bürgin | Viva con Agua Schweiz by