Wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Gudrun Ongania und ich bin Gründerin und CEO der changesolutions GmbH, welche mit der Marke VEG and the City am Markt vertreten ist. Bei VEG and the City dreht sich alles ums urbane Gärtnern. Unser Mission ist es jedem/r StadtbewohnerIn einen Gemüsegarten zu bieten, der zu seinem/Ihrem Lebensstil passt sowie das damit verbundene Wissen zu vermitteln.

Dies um die verlorengegangene Verbindung zum Nahrungsmittel wieder Herzustellen und das Wissen des Selber-Gemüseanbauens für die nächsten Generationen zu bewahren. Es geht dabei um Freude an der Natur und Emotionen!

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Ich habe schon immer gerne Gemüse angebaut, sei es in meiner Wohnung in Zürich ohne Balkon oder jetzt im Gemüsebeet auf dem Flachdach einer Tiefgarage. Nachdem ich mich entschlossen hatte die Welt der Grossunternehmungen zu verlassen, war nach kurzer Zeit klar, dass das Gemüse-Gärtnern meine Passion ist und ich mein Hobby zum Beruf machen möchte. Da ich ein impulsiver Mensch bin und gerne schnell etwas umsetzen möchte, startete ich zuerst mit dem Webshop www.VEGandtheCity.ch, welcher im April 2012 live ging. Zug um Zug hat sich das Unternehmen dann weiterentwickelt, anhand von Kundenfeedbacks oder durch Inputs von Wettbewerben.

Mittlerweile bieten wir sehr erfolgreich urbane Gartenkurse in Gemeinschaftszentren und  Teamevents für Firmen an. Unsere ersten fünf urbanen Gewächshäuser – die Erntestationen – sind  in Zürich und Rothrist im Testlauf. Am 20.Dezember eröffnet der erste VEG and the City Store an der Lagerstrasse 36-38 in Zürich, wodurch sich unser Sortiment offline wie auch online stark erweitern wird. Ab Frühjahr 2014 vermieten wir Gemüsebeete in Zürich Affoltern und mein Buch „An die Töpfe, gärtnern, los!“ erscheint im Februar im Haupt Verlag. Auch konnten wir schon erste Fühler in die USA ausstrecken. Auf Einladung der swissnex San Francisco haben wir im September und Oktober dort urban gardening Workshops abgehalten und uns an der Cities Alive Konferenz präsentiert.

Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?

VEG and the City bietet mit seinen Aktivitäten ein in der Schweiz einzigartiges, ganzheitliches Konzept an: Mit Produkten, vielfältigem Wissen und, durch die Mietbeete und Erntestationen, einem einfachen Zugang zu Gemüsegärten. Wir fokussieren auf die einzelne Person als urbane/n GärtnerIn und bieten Lösungen für jeden Lebensstil.

Mit der Eröffnung des Stores im Dezember verdreifacht sich unser Sortiment an innovativen Pflanzgefässen, Bio-Samen und urban gardening Accessoires und wir können offline wie auch online ein vollwertiges urbanes Gartencenter anbieten mit einem speziell auf urbane Gärtner ausgelegtem Sortiment. Dies ist so einzigartig in der Schweiz.

Der USP unserer Kurse ist die geschickte Verbindung von Theorie und Praxis. Dieses Jahr waren die  Kurse ausgebucht und TeilnehmerInnen reisten sogar von St. Gallen, Basel und Bern bis nach Zürich um das urbane Gärtnern zu lernen. Auch konnten wir Workshops und Teamevents für namhafte Grossunternehmen durchführen.

Was ist die grösste Herausforderung?

Die grösste Herausforderung sind momentan die Personalressourcen. Mit 1.2 FTE und einem Netzwerk an Partnern, betreiben und entwickeln wir ein ganzheitliches Portfolio an urban gardening Angeboten. Mehr Personal war bis jetzt nicht finanzierbar und ich habe gefüllte 100 Jobs auf einmal. Vom Tester von Solarpumpsystemen, Mediensprecher, Einkäufer, Buchhalter, Verkäufer, Produktentwickler, Gärtner bis hin zum strategischen Planer und Trainer. Die Tage sind lang und in der Hauptsaison gibt es auch kaum freie Wochenenden.

Jetzt mit Eröffnung des Ladens, stocken wir auch die internen Ressourcen auf. Ende Jahr werden wir 4 FTE beschäftigen, aufgeteilt auf 6-7 Köpfe. Ein grosser Schritt für das Unternehmen.

Was ist der ultimative Tipp für Gründer?

Auch wenn dies wahrscheinlich schon in vielen Managementbüchern geschrieben wurde: um erfolgreich zu gründen benötigt es neben einer guten Idee, auch das richtige Team bzw. die Fähigkeiten. Fähigkeiten, die man nicht selbst hat muss man sich ins Team holen! Wie bei mir das professionelle Wissen rund ums urbane Gärtnern.

Nutzt euer Netzwerk, erzählt anderen von eurer Idee und sucht Mitstreiter. Scheut euch nicht immer wieder um Hilfe zu bitten – ihr werdet sie brauchen – und seid euch bewusst, dass die ersten Jahren sehr sehr viel Arbeit bei sehr wenig Lohn bedeuten. Ein stabiler Freundeskreis hilft hier enorm um einen immer wieder aufzufangen, wenn es einfach zu viel wird und man etwas Abstand braucht.

Und es gehört auch eine Portion Glück dazu. Ich war mit meiner Idee zur richtigen Zeit am richtigen Ort und viele Chancen kamen auf mich zu und fügten sich wie ein Puzzle zusammen. Ein Jahr früher hätte es vielleicht gefloppt. Zwei Jahre später und es hätte vielleicht bereits jemand anderes gemacht.

Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert ihr euch?

Wir finanzieren uns einerseits über den Umsatz aus Webshop und Kursen, wo wir schon ab Tag 1 Umsatz generieren konnten und zusätzlich noch über Darlehen. Gott sei Dank benötigen wir bei unserem Business Modell nicht Millionen an Mitteln wie zum Beispiel ein Biotech Start-Up.

NEU ab 20. Dezember: der VEG and the City Store an der Lagerstrasse 36-38, Europaallee Zürich

Und am Weihnachtsmarkt Europaallee 23.11 bis 24.12.2013

Weitere Informationen:www.VEGandtheCity.ch

Wir danken Gudrun herzlich für das Interview und wünschen VEG and the City viel Erfolg!