Image Image Image Image Image Image Image Image Image Image Image Image

Interviews mit Gründern und VCs | Gründen.ch | May 4, 2024

Scroll to top

Top

Michael Gähwiler | sens07

Jeannine Beck | On 09, Dec 2014

Wer bist du und was machst du?

Ich bin Michael Gähwiler und zusammen mit meinem Partner Philip Mächler habe ich mit sens07 eine intelligente, auf ausgeklügelter Sensortechnologie beruhende, Wasserrettungstechnologie erfunden. Sie kann in Schwimmhilfen, aber später auch in Neoprenanzüge, Arbeits- oder Freizeitkleidung, eingebaut werden und die Tragenden vor dem Ertrinkungstod schützen.


Wie bist du auf die Idee gekommen?

Beim Wassersport am Zürichsee mit unseren Kindern waren wir mit den heute erhältlichen Westen nicht zufrieden und wir haben angefangen eine Lösung zu entwickeln, die heute verfügbare Technologien so kombiniert, dass ein intelligentes Steuermodul Notsituation zuverlässig erkennen und Rettungsmassnahmen auslösen kann.


Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?

Obwohl es um ein sehr wichtiges Thema, nämlich Personenrettung geht, sind bisherige Lösungen entweder sehr unbequem – und werden deshalb nicht getragen – oder arbeiten noch mit mechanischen Lösungen aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Beispiel: zieht jemand eine sens07-ausgerüstete Weste an, meldet die Weste dem Träger nach Knopfdruck die volle Einsatzfähigkeit. Die sens07-Weste gibt dem Tragenden also aktiv ein Feedback. Bei bisherigen Automatikwesten gibt es keinerlei Möglichkeit, ein Feedback abzufragen, sondern man hofft, „dass es dann schon funktionieren wird“. Das entspricht nicht mehr den heutigen Kundenerwartungen. Die Auslösecharakteristiken von sens07 können zudem via Smartphone App angepasst und drahtlos auf die Weste übertragen werden. sens07 lässt sich also auf die unterschiedlichen Sportarten anpassen oder aber auch auf unterschiedliche Verwendungszwecke wie für Rettungspersonal, Küstenwachen, Seepolizei, Hochseefischer, Hafenarbeiter, etc.


Was ist die grösste Herausforderung?

Bei einem hochtechnologischen Produkt steckt der berühmte Teufel im Detail. Das Erzeugen eines komplexen technischen Gerätes mit Hard-, Software und auch noch mechanischen Komponenten, welches den für Rettungsgeräte sehr anspruchsvollen Normen genügen muss, ist nicht ohne. Umgekehrt sind dies genau diese Nischen, welche wir in der Schweiz mit sehr guten Partnern zusammen besetzen können. Die zweite Herausforderung ist das Identifizieren von, und das Zusammenarbeiten mit, geeigneten Partnern, welche die weltweite Verbreitung unserer Lösung unterstützen und beschleunigen.


Was hättest du gerne gewusst bevor du dein Startup gegründet hast?

Wie gesagt entstand das Ganze ja mal erst als privates Hobby-Projekt. Als wir dann aber merkten, dass die von uns entwickelte Technologie sich viel breiter und zum Wohle von viel mehr Menschen einsetzen lässt, wäre es schön gewesen, wenn wir damals genauer hätten abschätzen können, was auf uns zukommt. Momentan betreiben Philip und ich das sens07 Projekt immer noch parallel zu unseren anderen Aktivitäten, da wir ja mit sens07 noch keinerlei Einnahmen generieren.


Ideen umsetzen kostet Geld. Wie finanziert ihr euch?

Im Gegensatz zu vielen anderen Startups, vor allem wenn dahinter aufwändige technische Entwicklungen stehen, sind wir kein Spin-off einer Hochschule. Wir haben daher bisher alles rein privat finanziert. Auch die vielen hundert Stunden Aufwand leisten wir bisher ohne jegliche Vergütung. Wir beklagen uns aber nicht. Im Gegenteil, mit jedem Schritt, den wir näher zu unserer Vision von sens07 kommen, steigt der Spass am Entdecken!


Weitere Informationen: www.sens07.com


Wir danken Michael Gähwiler von sens07 für das Interview und wünschen viel Erfolg!

Michael Gähwiler | sens07 by