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Interviews mit Gründern und VCs | Gründen.ch | April 29, 2024

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Matthias Sala | Gbanga

c.schaer | On 09, Jan 2013

Wer bist du und was machst du?

Nach dem Informatikstudium an der ETH und einem Forschungsaufenthalt bei Xerox PARC habe ich mich in der Schweiz auf die Entwicklung von Games spezialisiert. Unser Startup Gbanga fokussiert sich auf innovative neue Spielgenres wie das so genannte «Location-based Gaming», bei dem die Spielhandlung auf den Standort des Spielers eingeht.

Matthias Sala, Gbanga, www.gbanga.com

Matthias Sala, Gbanga, www.gbanga.com

1997 habe ich den Film «The Game» mit Michael Douglas gesehen. Das Konzept des «Taylor-made Entertainment» darin hat mich derart beeindruckt, dass ich im Informatikstudium Kurse besuchte, die sich mit kontext-basierter Software auseinandersetzten. Zusammen mit einem Kommilitonen habe ich beispielsweise einen Staubsauger gebaut, der sich auf dem Teppich orientierte. Bei Siemens habe ich Kühlschränke, die sich selbst nachfüllen, mitentwickelt.

Doch 2008 erkannte ich, dass es Unterhaltung und Spiele sind, die sich vom pfannenfertigen Serienprodukt zum massgeschneiderten massenfertigen Konsumgut entwickeln. Ähnlich wie bei der Entwicklung der Automobilindustrie wird sich in der Zukunft auch die Unterhaltung immer mehr massschneidern lassen.

Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?

Gbanga stellt nachhaltige, gehaltvolle Games her, die auf den Spieler eingehen und darum spannender und relevanter werden. Unser Mafiaspiel Gbanga Famiglia (für iOS) wird im Schnitt zwölf Monate lang gespielt. Das ist viel länger als Bestseller wie Angry Birds oder Cut The Rope. Darin liegt sicher unsere Stärke: die Tiefe des Spiels.

Auch gehen wir bei der Monetarisierung neue Wege: Gbanga war die erste Schweizer App, die In-App-Purchases und Virtual Goods einsetzte. Mit den Sponsored Quests sind wir sogar die erste Mobile-Game-Firma weltweit, die Product Placement in unserem Spiel anbietet.

Was ist die grösste Herausforderung?

Die Unterhaltungsindustrie ist ein «Hit Business». Games funktionieren und schlagen sofort ein. Oder eben nicht. Das stellt Herausforderungen bei der Auswahl und Entwicklung von Produkten dar. Bei der schier unendlichen Anzahl von Apps und Game-Apps ist es natürlich auch eine Herausforderung, überhaupt wahrgenommen zu werden.

Was ist der ultimative Tipp für Gründer?

Zwei Dinge:

  1. Seid schnell mit einer Idee am Markt. Bringt Euer Produkt heraus, wenn es noch nicht perfekt ist. In wenigen Wochen oder Monaten ist besser, als in Quartalen oder Jahren.
  2. Messt alles. Eure Thesen sind vielleicht smart und kreativ, aber wahrscheinlich auch teilweise falsch. Messwerte geben Euch immer eine Grundlage für weitere Schritte.

Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert ihr euch?

Wir haben uns selbst finanziert, haben Geld mit Auftragsarbeiten verdient. Auch Business Angels haben uns Geld anvertraut.

Wir danken Matthias Sala von Gbanga für das Interview und wünschen viel Erfolg.

[Redaktion Gründen.ch]



Matthias Sala | Gbanga by