Bianca Vlad | SeKo-SoKo
Jeannine Beck | On 03, Mar 2015
Wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Bianca Vlad und ich komme aus der Psychologie und der Erwachsenenbildung. Mit meiner Firma SeKo-SoKo, Selbstkompetent – Sozialkompetent impulse & prozessbegleitung, arbeite ich in zwei Bereichen: Einmal in der Teamentwicklung und zum anderen in der Persönlichkeitsentwicklung.
Konkret heisst das, dass sich Kunden an mich wenden, die feststellen, dass sie trotz eines tollen Produkts, einer erfolgsversprechenden Strategie, einer gesunden Branche,… mit Schwierigkeiten in ihrem Unternehmen zu kämpfen haben, es zeigt sich oft: ein gutes Zusammenwirken im Team, ob zu zweit oder zu zwölft, ist nichts Selbstverständliches aber leichter erlernbar als meistens befürchtet.
Im Bereich Persönlichkeitsentwicklung arbeite ich mit Einzelberatungen, in denen meine Kunden sich mit Ihren persönlichen Herausforderungen auseinandersetzen und ihr Potenzial entfalten.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
Während des Studiums habe ich viele Erfahrungen gesammelt als Dozentin und habe dann parallel eine Weiterbildung im Bereich Gruppendynamik (TZI) absolviert und später eine die sich mit dem Verhalten und der Kommunikation von Menschen befasst (TA). Ich habe mich oft gewundert, warum es mich so stark antriggert, wenn ich von den Missständen in Unternehmen gehört habe und davon, was das mit dem einzelnen Menschen macht. Meine Diplomarbeit habe ich zu dem Thema geschrieben, für das ich noch immer brenne „Unternehmensethik“. Heute wundere ich mich nicht mehr so sehr und verstehe, dass meine Arbeit für mich den gleichen Stellenwert hat, wie das Komponieren für einen Musiker oder das Forschen für einen Wissenschaftler. Somit lag es nahe, dass ich als Trainerin und Beraterin arbeite.
Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?
In meiner Branche lässt sich ein USP kaum benennen, oder besser gesagt: der USP ist der/die Berater-in selbst. Für mein Selbstverständnis als Trainerin und Beraterin heisst das, dass ich meine Aufgaben darin sehe 1.) die stets vorhandenen Ressourcen meines Gegenübers zu stärken und 2.) ihr/ihm Handwerkszeug mitzugeben, um selbstverantwortlich die persönlichen Ziele zu erreichen. Das gilt für beide Bereiche, die Team- und die Persönlichkeitsentwicklung.
Was ist die grösste Herausforderung?
Mich fordert besonders das Selbstmarketing heraus, neue Kunden zu gewinnen ist in diesem Berufsfeld als Startup eine heikle Sache. Idealerweise sind meine Kunden so zufrieden mit mir, dass sie mich aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen weiterempfehlen. Wenn der Wunsch an den inneren Strukturen zu arbeiten, von innen heraus entsteht – im Team oder in einer Person selbst – dann ist eine erfolgreiche Veränderung am wahrscheinlichsten. Es entspricht mir nicht, blinde Versprechen zu machen, wo ich das Thema meines Kunden noch gar nicht kenne. Das Positive daran ist, dass ich auf diese Weise immer kritisch überprüfe, ob die Workshops, die ich auf meiner Homepage und meinen Flyern anbiete, diesen Aspekten gerecht werden.
Was hättest du gerne gewusst bevor du dein Startup gegründet hast?
Eigentlich bin ich froh, dass ich die „anstrengenden“ Aspekte des Selbstständig-Seins nicht so gut kannte, bevor ich meine Firma gegründet habe. Sie sind nämlich gar nicht so schlimm! Klar, sich täglich selbst zu organisieren, keine netten Arbeitskollegen anzutreffen, Buchhaltungsthemen oder eben das Marketing, sind Gesichtspunkte an die ich kaum dachte als ich beschlossen habe Trainings und Beratungen anzubieten. Ich habe mir stattdessen vorgestellt, wie die Gruppen, die ich leite vom Austausch profitieren und wie meine Kunden bedeutsame Erkenntnisse für sich gewinnen und ihre Lebensqualität dadurch steigern. Und genauso passiert es, in vielen Fällen. Dass es tatsächlich so sein würde hätte ich vielleicht gerne vorab gewusst, mancher Selbstzweifel wäre dann leichter abgetan gewesen.
Ideen umsetzen kostet Geld. Wie finanziert ihr euch?
Im April 2012 hatte ich ein tolles Büro in einer alten Spinnerei in Langnau a.A. gemietet, das hat mich bestärkt in meiner Entscheidung meine eigene Firma zu gründen. Dann merkte ich, dass der Standort nicht so geschickt war und dass ich viel für in-house Trainings gebucht wurde. Das bedeutete für mich Loslassen und so habe ich mein Büro nach einem Jahr aufgegeben und miete mich heute in spezielle Beratungsräume und Seminarräume ein. Dadurch sind meine Kosten stark gesunken, das hilft mir sehr bei der Finanzierung meiner Firma.
Weitere Informationen: www.seko-soko.ch
Wir danken Bianca Vlad von Seko-Soko für das Interview und wünschen viel Erfolg!