Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Sabrina Schönborn und Laura Gollers, zwei Schwestern aus der Nähe von Hamburg, und haben Anfang des Jahres unser eigenes Dessouslabel für kurvige Frauen, «SugarShape», gegründet.

Sabrina Schönborn und Laura Gollers, SugarShape, www.sugarshape.de

Gemeinsam mit unseren Kundinnen kreieren wir auf www.sugarshape.de unsere Lingerie- und Swimwear-Kollektionen, die wir dann über unseren Online-Shop vertreiben. Die Community kann per Online-Voting über Formen, Farben und Features abstimmen und auch eigene Ideen und Designs einreichen.

Sabrina ist Diplom-Wirtschaftspsychologin und als Geschäftsführerin von SugarShape unter anderem für die Finanzierung und Prozessoptimierung verantwortlich. Sie behält mit ihrer riesengrossen To-Do-Liste den Überblick über unsere Aktivitäten. Laura, die Germanistik und Kulturwissenschaften studiert hat, ist bei SugarShape für die Social-Media-Kanäle, den Kundenservice und die Produktentwicklung zuständig. Vorher konnten wir beide bereits in unterschiedlichen Grosskonzernen und Internet-Startups – teilweise sogar Seite an Seite – vielfältige Berufserfahrungen sammeln. Ausserdem gründeten wir 2005 das Benefizprojekt «Aktion Lebensretter», mit dem wir Kinder und Frauen in den Slums von Neu-Delhi unterstützen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht: Wie alle Frauen in unserer Familie sind wir beide mit einer grossen Oberweite gesegnet. Der Nachteil dabei ist allerdings, dass wir es immer schwer hatten, schöne Unterwäsche zu finden, die nicht aussieht, als wäre sie von Oma geliehen. Die Hersteller hatten einfach nichts für uns im Angebot. Eines Morgens beim Frühstück sagte Sabrinas Mann dann: «Hört auf herumzujammern und macht es doch einfach selbst.» Wir sahen uns an und die Idee war geboren.

Was ist euer USP und was macht ihr anders als alle anderen?

Da gibt es gleich mehrere Punkte. Mehr als 80 Prozent der Frauen tragen die falsche BH-Größe, daher haben wir ein eigenes Grössensystem entwickelt, welches ganz ohne verwirrende Buchstaben auskommt. Zudem bieten wir auch Grössen jenseits der industriellen Standardmasse an, beispielsweise für schlanke Frauen mit grosser Oberweite. Aber nicht nur die perfekte Passform ist entscheidend, uns ist auch wichtig, dass unsere Wäsche optisch begeistert. Deshalb beziehen wir, anders als andere Labels, unsere Kundinnen direkt über das Online-Voting in die Entscheidungsfindung neuer Kollektionen mit ein. Die Modelle mit den meisten Stimmen werden dann umgehend produziert. Außerdem können die BHs individualisiert werden, zum Beispiel durch austauschbare Schmuckanhänger, unsere «Bra Charms».
Als weitere Besonderheit präsentieren wir unsere Wäsche nicht an Profimodels, sondern an ganz normalen Kundinnen mit unterschiedlichen Körpertypen. Jede kann sich bei uns als «SugarShape-Girl» bewerben.

Was ist eure grösste Herausforderung?

Nachdem unsere ersten beiden Kollektionen hervorragend angenommen wurden, drängen nun unsere Kundinnen nach mehr Modellen und Grössen. Doch die Produktentwicklung dauert Zeit. Wir selbst sind unsere anspruchsvollsten Kritiker, testen jedes neue Design auf «Herz und Schleifchen». Wir haben SugarShape gegründet, um uns und unseren Kundinnen eine bessere Alternative zum Marktangebot zu bieten. Deshalb wollen wir keine Kompromisse bei der Qualität eingehen, auch wenn dies bedeutet, dass die Produktentwicklung manchmal etwas länger dauert als geplant. Ein BH ist kein T-Shirt, er ist die Königsklasse der Textilien und besteht aus etwa 50 verschiedenen Einzelteilen. Gerade in den grossen Grössen, die wir anbieten, walten enorme Kräfte. Unser Ziel ist es, möglichst für jede Kurve die optimale Lösung zu finden.

Gibt es ein Vorbild für euch?

Wir haben grossen Respekt vor Frauen, die es schaffen, Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen, so wie die Yahoo-Chefin Marissa Mayer. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die zeigt, wie man es auch als Frau und frischgebackene Mutter in einem der weltgrössten Unternehmen an die Spitze schaffen kann.

Wir danken  Sabrina Schönborn und Laura Gollers von SugarShape für das Interview und wünschen weiterhin viel Erfolg.

[Redaktion Gründen.ch]